Burgruine Lichtenegg – Birglandtrail


Die Burgruine Lichtenegg (zweiter Wiki-Eintrag ist länger!) ist durch ihre grandiose Aussicht ein beliebtes Ausflugsziel für das Sulzbacher und Hersbrucker Land.

Eine Kollektion an Funden der schnurkeramischen Kultur zeigen, dass der Berg bereits in der ausgehenden Jungsteinzeit (ca. 2800 – 2400 vor der Zeitenwende) von Menschen aufgesucht wurde. Die früheste urkundliche Erwähnung in um 1300 entstandenen „Nürnberger Reichssaalbüchlein“ markiert nicht die Entstehungszeit der ersten Burg. Der symbolhafte Burgname weist auf das späte 12. und frühe 13. Jahrhundert hin. Das wird durch den Fund von Keramiken aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts unterstrichen. Ein weiteres Indiz ist eine Silbermünze mit dem Monogramm des Heiligen Bruno, welche zur Zeit von Otto von Lodgeburg als Bischof von Würzburg zwischen 1207 und 1223 geprägt.

Lichtenegg als Reichsburg

Die Veste Lichtengg war ein Teil der staufischen Reichsvogtei Nürnberg und von den Bayernherzögen, die 1268 auch weite Teile des staufischen Hausguts geerbt hatten, in Besitz genommen. Bis nach 1350 befand sich die Burg in der Hand wittelsbacher Pfalzgrafen.

Neuböhmische Amtsburg

Am 5. April 1355 wurde Lichtenegg von Kaiser Karl IV. als böhmische Burg geführt. Lichtenegg wird als ein „kleines neuböhmisches Amt“ und erscheint im „böhmischen Salbüchlein“ des Kaisers von 1366/68. 1374 wurden weite Teile Neuböhmens an den Bayernherzog Otto V. verpfändet. 1393 erfolgte die Auflösung des Amtes Lichtenegg und das Lehen wurde an den Sulzbacher Landrichter Heinrich Kemnather vergeben. Bis 1428 waren die Kemnather Lehensträger auf der Burg.

Zerstörung der Burg zwischen 1424 und 1460

Bekannte Ereignisse um 1430 stützen die Hypothese, dass die Niedergang und die Zerstörung der Burg auf das Konto der Hussiten gegangen sein kann. Lichtenegg gelangte danach in die Hand von Montanunternehmen, so 1432 an den  Ulrich Hegener, dessen Interesse weniger dem „öden Burgstall“ als dem zugehörigen Wald als Rohstoffquelle für die Haunritzer Eisenproduktion galt. Genannt werden 1491 die Hammermeister Teurl und 1500 Berthold Pfinzing. Unter dem Lehensinhaber Hans Sedlmayer wurde die Burg 1562 wieder aufgebaut. Um 1574/75 fiel sie dann einem Brand zum Opfer.

Lichtenegg unter den Herren von Preising

1580 erwarb der Freiherr Hans Sigmund von Preising das Burglehen. 1626 baute Johann (Hans) Philipp Jakob von Preising unterhalb der Burg ein Herrenhaus und fünf Häuschen für seine Untertanen. Die Familien der Preising waren eng mit dem Ort verbunden und führen noch heute „Lichtenegg“ in ihrem Namen.

Lichtenegg gehörte zunächst zur Gemeinde Fürnried und ist seit der Gebietsreform 1972 ein Ortsteil der Gemeinde Birgland, die Eigentümer der Burgruine ist. Der Ende 1998 gegründete Förderverein Burgruine Lichtenegg e.V. hat zur Hauptaufgabe die vom Einsturz bedrohte Burgruine zu erhalten.